2015
IC2 – Siegen — Hagen
IC2 Ja – aber ohne Einschränkungen/Reduzierung des heutigen Nahverkehrsangebots zwischen Hagen – Siegen – Frankfurt.
ProBahn, Verkehrsclub Deutschland und Arbeitskreis Schienenverkehr (alle aus Südwestfalen) stellen Eckpunkte für die Entscheidung zusammen.
Die Geschichte des Fernverkehrs zwischen Frankfurt – Siegen und Hagen ist lang. Der geplante InterCity-2 (IC2) ist vergleichbar mit dem Interregio, der vor rund zehn Jahren eingestellt wurde. Das Wagenmaterial ähnelt den Doppelstockzügen des heutigen Nahverkehrs. Auch die Fahrten mit dem EuroCity von Siegen nach Zagreb werden wegen Unwirtschaftlichkeit nicht mehr angeboten. Geblieben sind höhere Stationspreise für jeden Zug, der in Siegen hält. (Für jeden Zughalt am Bahnsteig müssen die Verkehrsunternehmen an DB Station & Service eine Benutzungsgebühr bezahlen.)
Planungen Nahverkehr
- Die neuen 12-Jahresverträge für die Nahverkehrsverbindungen der Bahnstrecke Siegen – Hagen – Essen, die EU-weit ausgeschrieben werden, beginnen 2019. Regionalbahn (RB) und RegionalExpress (RE) sollen weiterhin weitgehend nach dem heutigen Fahrplan verkehren. Von jedem Bahnhof fährt jede Stunde mit einer RB, von größeren Bahnhöfen jede Stunde mit einem RE nach Hagen/Essen oder Siegen.
Mögliche Planung DB-AG mit IC2
- Ein zusätzlich zum RE- und RB-Nahverkehr im zwei-Stundentakt verkehrender IC2könnte die Strecke Frankfurt – Siegen – Hagen schneller durchfahren, wenn weniger Halte an Bahnhöfen als beim Regionalexpress vorgesehen werden. Z.B. Halt in Siegen-Weidenau, Finnentrop und Altena, aber nicht in Gießen und Siegen. Eine Direktverbindung mit Dortmund wäre wünschenswert. Der Fahrzeitgewinn zwischen Frankfurt und Dortmund könnte bis zu 30 Minuten betragen.
- Der IC2 ersetzt alle zwei Stunden einen Nahverkehrs-RegionalExpress: Die Fahrzeiten entsprechen denen des heutigen Nahverkehrs. Es wären umsteigefreie Verbindungen über Siegen oder Hagen hinaus möglich.
Eckpunkte der Fahrgastverbände
- Fahrkarten: Nahverkehrsfahrkarten sollten im IC gültig sein, auch wenn der IC ein von der DB AG eigenwirtschaftlich betriebener Fernverkehrszug ist. Die DB AG erhielte für ihre Einnahmeausfälle eine Ausgleichszahlung. Die BahnCards, SemesterTickes und alle Nahverkehrsfahrkarten würden in diesem IC2 Fernverkehrszug gelten. Dem verbleibenden Nahverkehr würden dadurch jedoch Einnahmen (Regionalisierungsmittel und Fahrgeldeinnahmen) verloren gehen.
- Pünktlichkeit: Heute zeichnen sich die DB-Fernzüge nicht durch herausragende Pünktlichkeit aus. Das könnte ein großes Problem für Pendler und Schüler/Studierende der Region werden, die ihre Anschlüsse nach Köln, Olpe oder Berleburg nicht erreichen und zu spät zur Arbeit oder in die Schule/UNI kommen.
- Barrierefreiheit: Die Bahnhöfe der Strecke Siegen – Hagen wurden in den letzten Jahren mit hohem Geldeinsatz alle barrierefrei aus- und umgebaut. Der IC2-Doppelstockzug hat jedoch keine Tür, die Rollstuhlfahrern den Zugang ohne Hilfe ermöglicht.
- Angebotsqualität: Der IC2 unterliegt nicht den Qualitätskriterien, die für den ausgeschriebenen Nahverkehr gelten, z.B. Sitzplatzanzahl, funktionierende Toiletten, Fahrkartenautomaten, Anschlusssicherung, Pünktlichkeit und entrichtet keine Strafzahlungen an die Aufgabenträger/Zweckverbände für Verspätungen.
- Regionalisierungsmittel: Nahverkehrsgelder, die für die Finanzierung des Bahnverkehrs in Südwestfalen vorgesehen sind, würden ohne Ausschreibung an die DB fließen und dem Nahverkehr fehlen.
- Stationspreise: An allen neuen IC-Bahnhöfen werden dann möglicherweise erhöhte Stationspreise für den Halt aller Züge, auch Regionalzüge, fällig, also auch für die Rothaarbahn und die Biggeseebahn. Damit verteuert sich automatisch der Nahverkehr.
- Angebotseinstellung: Wenn der IC2 nicht wirtschaftlich für die DB ist, kann das Angebot jederzeit wieder eingestellt werden. Ein Ersatzangebot muss dann sehr kurzfristig EU-konform eingerichtet werden.
- Imagegewinn: Es wäre ein Imagegewinn für die Region, wenn es nach dem Wegfall des IR Frankfurt – Münster und dem EC Siegen — Zagreb erneut IC Bahnhöfe geben würde.
ProBahn, Verkehrsclub Deutschland Siegen-Wittgenstein-Olpe und Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen sehen aber nur in einem zusätzlichen IC-Angebot einen Gewinn für die Region zwischen Siegen und Hagen.
Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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