2014
Es dürfte alle Fahrgäste der Bahnstation Rudersdorf freuen, die Bauphase ist so gut wie beendet, die neuen Bahnsteige sind freigegeben. Mit der Bahnstation Rudersdorf wurde ein weiterer Bahnhof der Region mit Mitteln der Modernisierungsoffensive 2 NRW (MOF 2) in einen modernen und zeitgemäßen Stand versetzt. Die wesentlichen Arbeiten sind inzwischen abgeschlossen, der Behelfsbahnsteig wurde vor wenigen Tagen abgebaut. Die Regionalzüge Richtung Haiger, Dillenburg, Gießen und Siegen halten wieder wie gewohnt an Gleis 1 und 2, jetzt aber an den neuen Bahnsteigen. Anerkennend kann gesagt werden: Die Bauherren, die DB Station & Service AG mit dem Bahnhofsmanagement Hagen sowie die Projektleitung DB Projektbau GmbH und die ausführende Firma haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Für die Bauzeit wurden nur etwas mehr als 4 Monate benötigt. Die vorbereitenden Arbeiten begannen im März dieses Jahres, die maßgebliche Baumaßnahme fand von April bis Ende Juli statt. Die geplante Fertigstellung im August 2014 wird eingehalten. Umgebaut wurden der Hausbahnsteig und der Außenbahnsteig über eine Länge von 150 Metern. Dabei sind die Bahnsteige Richtung Siegen verschoben worden. Die Aufhöhung erfolgte auf 55 cm, Ein- und Ausstieg sind damit barrierefrei. Die Ausstattung der Bahnsteige entspricht zeitgemäßem Standard. Das taktile Leitsystem der Bahnsteige wurde mit dem des Bahnhofsvorplatzes verbunden. Fahrgäste mit Sehbehinderung und Blinde können so den Weg von der Bushaltestelle zu den Bahnsteigen und umgekehrt selbstständig finden. Weiter gehören zur neuen Ausstattung ein modernes Wetterschutzhaus mit Sitzmöglichkeiten, ein Wegeleitsystem und mehrere Informationsvitrinen. Zur größeren Sicherheit trägt nicht unerheblich die neue Beleuchtungsanlage bei. Dynamische Schriftanzeiger werden in Kürze die Reisenden zeitnah über Veränderungen im Fahrplan infomieren. Nicht zuletzt gehörte zum Umfang der Baumaßnahme auch der Neubau der Eingleisstelle für Feuerwehrfahrzeuge. Gemäß Bewilligungsbescheid betragen die Kosten der gesamten Baumaßnahme 1,539 Millionen Euro. Davon tragen der Bund und das Land den größten Teil. Die offizielle Inbetriebnahme kann im Rahmen eines bahninternen Genehmigungsvorganges erst nach Abschluss sämtlicher Rest- und Nachbesserungsarbeiten erfolgen. Laut Frau Melanie Krull, DB Station und Service, ist diese offizielle Inbetriebnahme für das 2. Quartal 2015 vorgesehen. Eine weitere Neuerung fällt dem bahnkundigen Fahrgast beim Betreten der Bahnsteige sofort ins Auge, der alte Stationsname ‚Rudersdorf (Siegen)‘ hat ausgedient, die Station heißt jetzt ‚Wilnsdorf-Rudersdorf‘. Nach Auffassung des VCD bedeutet dies nicht zuletzt eine Aufwertung der Wielandgemeinde und vor allem der besonderen Rolle des Bahnhofs im Gefüge des öffentlichen Personennahverkehrs. Für Bahn und Bus und den motorisierten Individualverkehr (Park&Ride) ist Rudersdorf ein bedeutender Knotenpunkt. Für eine Verbesserung der Verknüpfung von Bus und Bahn ist sicherlich noch die ein und andere Feinabstimmung nötig. Auch für den Zweiradverkehr ist noch nicht ausreichend gesorgt, die bereits 2010 angekündigten Fahrradstellplätze sind bis heute noch nicht installiert. Außerdem könnte die Gemeinde Wilnsdorf mit einer regelmäßigeren Reinigung und Pflege des Bahnhofsvorplatzes durchaus noch stärker zur Attraktivität dieses Ortes beitragen. Ein Bahnhof ist immer das Eingangstor zu einer Stadt, einer Gemeinde, hier entsteht für den ankommenden Reisenden der erste Eindruck. Bahnhof Rudersdorf, das sind auch 10 Jahre DreiLänderBahn. Die Fahrgastzahlen haben sich fast verdoppelt. 2004 waren es noch 65.159 Ein- und Aussteiger, 2012 waren es bereits 103.593, so die Zahlen des ZWS. Tatsächlich sind es noch mehr, denn in diesen Zahlen sind die ein- und aussteigenden Fahrgäste der Züge der Hessischen Landesbahn nicht enthalten. Berechtigt sind aber auch die Forderungen Rudersdorfer Bürgerinnen und Bürger nach einer Verbesserung der abendlichen Verbindungen. Zwischen 20.18 und 23.19 Uhr (Ankunftszeit) besteht von Mo – Fr 3 Stunden keine Möglichkeit Rudersdorf von Siegen aus mit der Bahn zu erreichen. Hier sieht der Verkehrsclub Deutschland noch weitere Potenziale. Die Ära der DreiLänderBahn endet im Dezember 2014. Für die Zukunft ist zu wünschen, dass auch die Hessische Landesbahn die Verkehre in der Region so zuverlässig wie die DreiLänderBahn von DB Regio abwickeln wird. Die Regionalbahnen fuhren bis auf Ausnahmen pünktlich, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren engagiert und freundlich, die Züge sauber. Auch sollte nach Fahrplanwechsel der Wochenendverkehr zwischen Siegen und Dillenburg im bisherigen Umfang aufrecht erhalten werden. Da besteht sicherlich noch Verhandlungsbedarf mit dem neuen Anbieter, der Hessischen Landesbahn. Es wäre schön, wenn die Rudersdorfer und die Gemeinde Wilnsdorf mit DB Station&Service und dem ZWS zur offiziellen Inbetriebnahme im Frühjahr nächsten Jahres ihre neue Bahnstation mit einem Bahnhofsfest gebührend feiern würden. Eine Erfolgsgeschichte ist dazu immer ein guter Anlass. w.s.
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Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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