Flexibilität wird teurer: Durch die Einführung der Plan&Spar-Preise erhalten diejenigen Kunden Staffel-Rabatte, die 7 Tage, 3 Tage oder 1 Tag im voraus buchen. An die Rabatte sind generell Bedingungen wie Zugbindungen, Hin- und Rückfahrt (7 + 3 Tage-Rabatte) sowie Wochenendbindung (7 Tage-Rabatt) geknüpft. Dreiecksfahrten werden nicht mit Plan&Spar-Preisen rabattiert. Wer weiterhin spontan reisen will, kann lediglich die neue BahnCard 25 einsetzen, und zahlt somit weitaus mehr als heute. Außerdem können Termine/ Verabredungen wegen der Zugbindung mit Plan&Spar-Tarifen nicht flexibel gestaltet werden.
Fahrkarten verfallen: Hat der Kunde/die Kundin einen Zug verpasst, verfällt das Ticket aus dem Plan&Sparkontingent ersatzlos. Nur die evtl. noch nicht angetretene Rückfahrt, die ebenfalls mitgebucht werden musste (7 + 3 Tage-Rabatte) bleibt erhalten. (Anmerkung: wird evtl. von der DB bis Dezember noch geändert) Fahrkarten verfallen auch, wenn die Verspätung anderer öffentlicher Verkehrsmittel (Straßenbahn, Bus ...) die Ursache für das Verpassen des Zuges ist. Einzige Ausnahme ist eine Verspätung, die von der DB verschuldet wurde. Hier wäre eine Informationsvernetzung dringend erforderlich.
Stornosystem und -preise kundenfeindlich: Laut derzeitigem Informationsstand der o.g. DB-Broschüre beträgt der Mindestpreis für ein Plan&Spar-Ticket 15 €. Diese Fahrkarten werden "bis zum jeweiligen Verkaufsschluss zum Stornoentgelt von 15 € umgetauscht oder erstattet. Bis einen Tag vor Reiseantritt sind Umtausch und Erstattung zum Stornoentgelt von 30 € zugelassen. Danach sind Umtausch oder Erstattung ausgeschlossen (außer bei Bahnverschulden, z.B. Zugverspätung)." Diese Regelungen sprechen für sich ...
Aufwand beim Fahrkartenkauf erheblich höher: Um an die günstigen Plan&Spar-Preise zu gelangen, muss der Kunde/die Kundin, die nicht über einen Internet-Anschluss verfügen, nun 2 mal zum Bahnhof: 7, 3 oder einen Tag vor Reiseantritt und zum Reiseantritt selbst. Sollte das Kontingent erschöpft sein, ist er/sie evtl. vergeblich vorher zum Schalter gegangen. (Anmerkung: es gibt allerdings noch Reisebüros und Telefon-Bestellung (mit Kreditkarte?))
Grundpreise steigen, Entfernungsdegression greift nicht für jede/n: Die DB hat die neuen Grundpreise noch immer nicht kommuniziert. Derzeit gehen wir davon aus, dass sie etwas steigen werden. Die angepriesene Entfernungsdegression greift ab 180 km für ICE, IC/EC, CNL, NZ, EN und D-Zügen bzw. bei 110 km für IR, IRE, RE, RB und S-Bahnen. Wer also 170 km mit einem ICE bzw. 105 km mit einem IR fahren wird, wird nicht von der Degression profitieren bzw. zahlt etwas mehr/ km.
Plan&Spar gilt nicht für jede Relation: Plan&Spar gilt in Fernzügen erst ab 15 €, in IRE, RE, RB, S dagegen überhaupt nicht. Konsequenz: Bei Frühbuchung ist es aller Voraussicht nach günstiger, im ICE zu fahren (40% Frühbucherrabatt) als im RE (kein Frühbucherrabatt, lediglich kein Aufpreis/Zuschlag).
Preissystem wird undurchschaubar: Während durch die (zugegeben zu) vielen Angebote des heutigen Systems die Preise feststehen, wird es durch das Degressionsmodell und die verschiedenen Preisstufen des Plan&Spar-Modells für den Fahrgast immer undurchsichtiger, wie sein/ihr Fahrpreis zustande kommt.
Knappe Kontingentierung, nachträgliche Erweiterung des Kontingents: Es kann passieren, dass 9 Tage vor Ticketbuchung das Kontingent für 40 % Ermäßigung (7 Tage im voraus buchen) erschöpft ist. Der Kunde/die Kundin muss dann auf das 3-Tages-Kontingent ausweichen (25% Rabatt). 2 Tage später kann die DB das Kontingent aber wieder erweitert haben, so dass wieder 40 %-Rabatte erhältlich sind (immer noch im Rahmen der 7-Tage-Vorausbuchung). Dann ist der Kunde, der bereits 9 Tage vorher gekauft hat, "veräppelt" worden. An Frei- und Sonntagen wird die DB die Kontingente bewusst knapp halten, so dass das Bahnfahren automatisch für viele teurer wird. Weitere Konsequenz: Wenn 40%-Ermäßigungskontingent in der 2. Klasse bereits ausgeschöpft ist, in der 1. Klasse jedoch noch nicht, kann eine Fahrt in der 1. Klasse billiger werden als in der 2. Kl.
Keine Sitzplatzreservierung trotz Zugbindung, immer noch überfüllte Züge: Ein Vorteil, den das neue Preissystem bieten soll, ist die bessere Steuerung der Auslastung der Züge durch die feste Zugbindung bei Plan&Spar-Preisen. Da aber die Zugbindung nicht mit einer Sitzplatzreservierung zwingend verbunden ist, werden die vollen Züge, die jetzt schon voll sind, auch weiterhin überfüllt sein, da eben weiterhin viele Menschen "gezwungen" sind, am Freitag bzw. am Sonntag zu fahren. "Voll" ist der Zug aber immer noch nicht dann, wenn alle Plätze vergeben sind.
Dummenfang in der Bahnwerbung: * Bahncomfort-Punkte: Die Vorteile, die man dann erhalten wird, wenn man 2.000 €/ Jahr mit der Bahn verfahren hat und die Punkte dafür gesammelt hat, sind zumeist keine echten Vorteile sondern sollten für jeden Fahrgast selbstverständliche Leistungen sein. Außerdem werden einige Leistungen so eingeschränkt ("spezielle Counter in ausgewählten großen DB-Reise-Zentren", "Markierte Stellplätze in optimaler Parklage in ausgewählten Parkhäusern", dass sie nur scheinbare Vorteile sind.
* Bahnfahren wird billiger: Das immer wieder angekündigte Versprechen, Bahnfahren werde billiger, gilt nicht für alle Zielgruppen und nur unter bestimmten Bedingungen.
* mehr Sparmöglichkeiten: Die DB wirbt mit dem Slogan "mehr Sparmöglichkeiten" und erweckt somit den fälschlichen Eindruck, Bahnfahren würde generell günstiger werden.
Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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