Verkehrsclub Deutschland

VCD Archiv zum Verkehr in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe 1989 - 2023

Achim Walder

1999

Fahrbahnhaltestellen beibehalten, Busspuren bauen

Gestern beschloss der Siegener Verkehrsausschuss, die Bushaltestellen „P+R Ferndorfbrücke“ und „P+R Birlenbacher Straße“ in Geisweid zurück in die Busbuchten zu verlegen sowie die heutige Schnellbushaltestelle „P+R Kirche“ ganz aufzulassen. Der heimische Kreisverband des Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat kein Verständnis für diese Maßnahmen. „Wieder einmal trifft es die Schwächsten“, so der VCD-Kreisvorsitzende Achim Walder. In einer Busbucht ist ein Einsteigen ohne fremde Hilfe mit Kinderwagen oder Rollstuhl trotz absenkbarer Niederflurbusse nicht möglich.“ Heute, an sogen. ‚Fahrbahnhaltestellen‘ klappt dies jedoch reibungslos. Besonders fragwürdig fand der VCD die Art und Weise, wie die neue Mehrheit im Verkehrsausschuss mit diesem Antrag umgegangen ist. Polizei und VWS sind noch nicht als beratende Mitglieder des Verkehrsausschusses benannt. Der Vorschlag, sich die Situation vor Ort in der Arbeitskommission des Verkehrsausschusses anzuschauen und dort den Sachverstand von Polizei und VWS zu hören, wurde niedergestimmt. Die Ein- und Ausfahrt in die Busbuchten bedeutet eine Verzögerung des Busses von mindestens 10 Sekunden. Isoliert betrachtet ist das keine große Verzögerung. „Hochgerechnet auf die gesamte Linie 1 mit ihren 42 Haltestellen zwischen Siegen und Littfeld beeinflusst die Ausführung der Haltestellen“, so Walder,“ die Fahrzeit der Busse um rund sieben Minuten. Um den gleichen Fahrplantakt zu sichern, muss dann auf der Linie 1 ein kompletter Busumlauf zusätzlich eingelegt werden.“ Dieser eine Bus verursacht nach Angaben der VWS jährliche Kosten in Höhe von 250.000 bis 500.000 DM. Für die Busfahrgäste zwischen Siegen und Geisweid hat sich die Fahrzeit seit 1992 um ein Viertel verlängert, während die Autofahrer heute dank fertiggestellter HTS erheblich schneller als zu Anfang des Jahrzehnts in Geisweid sein können. Daher muss der Busverkehr auf der Hauptachse weiter beschleunigt werden. Auf der engen Talachse muss der gesamte Verkehr möglichst effizient durchgeführt werden. „Das bedeutet nicht“, so der alternative Verkehrsclub, „möglichst viele Autos über die Straßen zu leiten, sondern möglichst viele Menschen.“ Durch das Halten auf der Fahrbahn kommen die 50 Fahrgäste in einem durchschnittlich besetzten Gelenkbus der Linie 1 mit zehn Sekunden schneller voran. Durch das Halten auf der Straße kommen zwölf Menschen in zehn Autos 15 Sekunden schneller voran. Es ist daher höchst effizient, dem Bus Vorrang zu gewähren. Walder erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Busspuren zwischen Siegen und Geisweid seit Anfang der 80er Jahre beschlossen sind, „sobald  die HTS fertig ist“. Nun ist die HTS schon eine ganze Weile fertig, und die Busspuren sind immer noch nicht da. „Hier steht auch die CDU bei uns im Wort,“ so VCD-Vorsitzender Walder. Da im Siegerland kein Gemeindekämmerer bereit ist, für besseren Nahverkehr Defizite des Verkehrsunternehmens zu tragen, besteht die einzige Möglichkeit darin, den Betreiberunternehmen eine optimale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Nur dann kann der öffentliche Nahverkehr kostendeckend und attraktiv sein. Die erforderliche Infrastruktur besteht, so der VCD, aus einem funktionierenden Busbahnhof, Busspuren und nicht zuletzt den Fahrbahnhaltestellen für einen schnellen Fahrgastwechsel ... _/1W

 

 

 

 

 

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Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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